Schiedsrichteranweisungen

Regelfragen

Zu speziellen und wichtigen Regelfragen und deren Auslegung hat der DSV Anweisungen für das Jahr 2024 an die Schiedsrichter herausgegeben:

Anweisungen
DSV-Schiedsrichter
Wasserball
Saison 2023/2024
Stand: 15. Oktober 2023
Schiedsrichterkommission
Abteilung Wettkampfsport Wasserball

1. Ordnungsgemäßer Spielerwechsel
Spielerwechsel nach einem Tor, in einer Viertelpause oder während einer Auszeit können wie
bisher an einem beliebigen Ort ohne Handschlag der wechselnden Spieler durchgeführt
werden.
Bei allen anderen Wechseln müssen sich die beiden Spieler abklatschen, egal in welchem
Wechselraum (seitlich oder Ausschluss-Wechselraum) der Wechsel stattfindet. Vorranging ist
dabei auf das „Abklatschen“ bei schnellen Wechseln und fliegenden Wechseln zu achten.
Grundsätzlich sind das Kampfgericht und die Schiedsrichter gemeinsam für die Überwachung
des korrekten Wechsels verantwortlich. Hierbei soll das Kampfgericht vornehmlich bei
folgenden Situationen eingreifen:
? Eintritt vor Ablauf der Ausschlusszeit, ohne Zeichen (Fahne) des Protokolltisches bzw.
? Eintritt ohne Ballbesitzwechsel,
? Eintritt wenn der auszuwechselnde/ausgeschlossene Spieler noch nicht im Ausschluss-
/Wiedereintrittsraum angekommen ist;
? Nicht teilnahmeberechtigte Spieler, z.B. Spieler mit 3 persönlichen Fehlern
Den korrekten Wechsel, z.B. das „Abklatschen“, kontrollieren die Schiedsrichter. Hier kann
und soll das Kampfgericht durch Hinweise unterstützen.
2. Kappenverlust
Eine verlorene Kappe sollte bei der nächsten passenden Unterbrechung ersetzt werden. Eine
Auszeit, ein Torgewinn oder eine Viertelpause sind unter anderem solche Unterbrechungen.
Das Spiel darf nach diesen Unterbrechungen nicht mit Spielern ohne Kappe im Spielfeld wieder
begonnen werden. Ggf. müssen die betreffenden Spieler angewiesen werden, ausgewechselt
zu werden, bevor das Spiel wieder beginnen kann.
Ein ausgeschlossener Spieler, der seine Kappe verloren hat, muss die Ausschlusszeit nutzen,
um seine (Ersatz)Kappe aufzusetzen oder ausgewechselt zu werden. Tritt ein Spieler nach
einem Ausschluss ohne Kappe wieder in das Spielfeld ein, ist dies in Anlehnung an die
internationale Anweisung als falscher Wiedereintritt zu bestrafen. (D.h. erneuter Ausschluss,
ggf. Strafwurf falls die eigene Mannschaft nicht in Ballbesitz war.)
3. Verschärfung des Spiels
Sollte während des Spielverlaufes die körperliche Härte zunehmen bzw. die Disziplin im und
außerhalb des Wassers abnehmen, so ist hierauf angemessen zu reagieren. Dies kann u.a.
dadurch geschehen, dass aggressive Spielweise mit Ausschlüssen gem. § 338 (13) oder ggf.
§ 338 (14) WB bestraft wird.
4. Zweikämpfe an der Torraumgrenze
Befinden sich zwei Spieler nahe der Torraumgrenze im Positionskampf, muss darauf geachtet
werden, dass sich der Angreifer nicht unerlaubt in den Torraum bewegt. Kurze, unabsichtliche
Bewegungen in den Torraum, gefolgt vom sofortigen Verlassen des Torraums dürfen dabei
vom Schiedsrichter toleriert werden, sollte dadurch kein ungerechter Vorteil entstehen.
Bewegt sich der Angreifer allerdings mehrfach, dauerhaft oder bewusst unerlaubt in den
Torraum, muss abgepfiffen werden. Ein Tolerieren von einem „passiven“ Aufhalten im Torraum
soll es nicht geben!
Ebenso muss verstärkt darauf geachtet werden, dass die Verteidiger eine Torraumverletzung
nicht dadurch provozieren, indem sie den Angreifer in den Torraum ziehen oder ihn am
Verlassen hindern. In diesen Fällen muss auf Ausschluss gegen den Verteidiger entschieden
werden.
Die gleichen Grundsätze gelten für den Bereich hinter der Balllinie, wenn diese die
Torraumgrenze ersetzt.
5. Pass im Torraum
Ein Angreifer darf sich nicht im Torraum vor der Linie des Balles aufhalten. Um eine möglichst
einheitliche Interpretation dieser Regel umzusetzen, gelten analog der internationalen
Vorgaben folgende Anweisungen:
1. Die Linie des Balles wird vom Kopf des Ball-führenden Spielers definiert. Falls der Ball
nicht von einem Spieler geführt wird, definiert der Ball selbst diese Linie.
2. Bei einem Pass gilt nicht wie im Fußball der Moment der Ballabgabe, sondern der
Moment des Ballempfangs. Das bedeutet, dass wenn ein Pass nach vorne in den
Torraum gespielt und dort gefangen wird, dies immer abzupfeifen ist. Nur Pässe
parallel zur Torlinie oder nach hinten können im Torraum direkt gefangen werden,
ohne von dieser Regel bestraft zu werden.
3. Punkt 2. gilt nicht für Pässe, die außerhalb des Torraums gefangen werden, oder
solche, die gar nicht gefangen werden. Es ist also kein Foul, den Ball zunächst ohne
Empfänger auf das Wasser in den Torraum zu spielen, um von hinter der Balllinie
wieder aufgenommen zu werden.
 

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